Die Mistel spielt schon seit langem in der anthroposophischen Heilkunde eine große Rolle. Sie gilt als Halbschmarotzer, denn die Mistel nimmt von ihrem Wirtsbaum mittels eines Senkers Wasser auf, ist jedoch kein Parasit im eigentlichen Sinne. Je nach Wirt werden die einzelnen Mistelpräparate unterschiedlich bezeichnet und gezielt entweder bei männlichen oder weiblichen Personen eingesetzt – vorzugsweise in der Krebstherapie. Die Mistelpärparate enthalten verschiedene Substanzen wie Viscotoxine und Mistellektine. Die Mistel als immergrüne Giftpflanze trägt kleine weiße Beeren und ihr wurde bis zu ihrem „Wiederfinden“ durch Rudolf Steiner in der Pflanzenheilkunde recht wenig Beachtung geschenkt. Lediglich eine mystische Wirkung aus dem Mittelalter war bekannt. Steiner selbst sah die Mistel als Mondenpflanze an mit ganz besonderen Eigenarten. Nach dem anthroposophischen Menschen- und Weltenbild haben bei der Entstehung der Erde verschiedene Planetenkräfte gewirkt. Eine dieser Evolutionsstufen stellte die Phase „alter Mond“ dar, in welcher die härteste existierende Substanz das Holz war. Daher wuchsen auch alle Pflanzen auf Holz. Laut Rudolf Steiner ist die Mistel ein Überbleibsel aus dieser Zeit und wächst auch heute noch ausschließlich auf Holz. Sie wird sowohl im Sommer als auch im Winter zur Sonnenwende geerntet und darf weder mit dem Boden noch mit Eisen in Berührung kommen. Das Grundprinzip der Misteltherapie beruht auf dem Auslösen einer entzündlichen und immunologischen Reaktion, welches durchaus mit der Bildung von Fieber einhergehen kann. Die Misteltherapie erfolgt nach festgelegten Standards und Gesetzmäßigkeiten sowie therapeutischer Kontrolle, auch mittels Labor.
Bei Fragen zur Misteltherapie stehe ich Ihnen gerne in der Praxis zur Verfügung.